Die Frage, warum wir jetzt eine Geschichte schreiben sollen stelle ich gar nicht erst. Ich mach es einfach.
Es ist Mittwoch, und noch viel zu früh für mich, obwohl eigentlich nur noch 1,5 Stunden bis Mittag fehlen. Seit fast 2 Wochen nehme ich bereits am Seminar „Social Media Marketing“ im Comcave College teil und heute ist der erste Tag an dem wir etwas schreiben sollen. Schreiben. Was ist schreiben? Twitter sagt doch, dass wir nur 140 Zeichen zum schreiben haben. Daran habe ich mich nach circa 12.000 Tweets wohl so gewöhnt, dass alles was länger ist zu viel scheint. Und vor allem Langweilig! Wer liest denn noch Texte die zu lang sind? Also ich nicht! Lesen sowieso nicht, wenn dann überfliege ich einen Text. Einen langen Zeitungsartikel lese ich auch nicht. Das einzige, was ich vielleicht lese, ist ein Buch. Das muss aber so spannend sein, dass mich nichts und niemand davon losreißen kann – und ich muss mir sicher sein, dass die Zusammenfassung im Web bei mir nicht das gleiche Gefühl auslösen würde, wie wenn ich das Buch lese. Kompliziert? Hast du überhaupt bis hier gelesen? Liest du weiter?
Das Internet hat unser Lese- und Schreibverhalten so verändert, das merken wir noch nicht mal. Unsere Konzentration lässt nach; wir suchen uns andere Beschäftigungen und wir überfliegen alles nur, weil wir ja alles sowieso nachlesen könnten, wenn wir wollten. Dazu haben wir meistens noch unser Lieblingslied im Ohr, oder es läuft der Fernseher. Schreiben. Zum schreiben gehört doch auch die Rechtschreibung, oder? Die Rechtschreibung, die alle 5 Jahre verändert wird, aufgrund neuer Reformen. Ist das für den Internetuser eigentlich noch wichtig? Es ist doch egal, ob ich weiß, wie ein bestimmtes Wort geschrieben wird oder nicht. Es gibt doch schließlich Google! Wir tippen ein Wort ein und Google verbessert uns sofort! Macht das Internet uns zum schlechteren, Schreiber, Leser, Rechner oder gar dümmer?! Ja, das tut es und das wissen wir eigentlich!
Was können wir dagegen tun? Das Internet abschalten? Das würde heute wohl kaum funktionieren. Google aus unserem Leben verbannen? Unmöglich. Facebook löschen? Aber wie hält man den Kontakt zu den Freunden (auf das Thema Freunde will ich gar nicht erst eingehen, das ist nochmal eine Geschichte für sich)?! Was wir dagegen tun können, weiß ich schlichtweg nicht. Dafür müsste ich vielleicht mal einen Experten kontaktieren. Aber zumindest kann ich sagen, dass sich das jeder bewusst machen sollte, was das Internet mit unserem Bewusstsein anstellen kann. So toll es eigentlich sein mag.
Vielleicht ändert sich ja was. Oder wir lesen ein gutes Buch zu diesem Thema, was uns an wissen bereichert?
BA